23.11.16

Streit um Übertragungsrechte

Die Schach-Weltmeisterschaft ist in vollem Gange. Die Fans können sich die Spiele zu Hause bequem am Computer ansehen, kostenlos und nur um wenige Sekunden zeitversetzt. Alle scheinen zufrieden. Im Hintergrund aber brodelt es.
Seit dem Kandidatenturnier im März gibt es einen Rechtsstreit zwischen der Firma AGON und einigen Internet-Seiten wie Chess 24 oder ChessBase. Agon hält alle Rechte an den Turnieren des WM-Zyklus und hat viel Geld dafür investiert. Die Web-Seiten glauben aber, über die Veranstaltungen kostenlos und Live berichten zu dürfen, was sie auch tun.
Nun hat kürzlich ein Moskauer Gericht zugunsten der freien Web-Seiten entschieden und auch ein amerikanisches Gericht hat unmittelbar vor dem WM-Start einen Eilantrag von Agon abgewiesen. Das erfreut die Internet-Fan-Gemeinde.
AGON hingegen sieht sich um die Früchte seiner Arbeit betrogen und wird gegen die Entscheidungen in die Berufung gehen. Aus gutem Grund, denn auch alle anderen Sportarten lassen sich ihre Sende-Rechte bezahlen, und das teilweise fürstlich.
Die Sache ist also noch nicht ausgestanden. Spätestens beim Grand Prix und beim World Cup wird es weitergehen. Einen Beitrag dazu gibt es hier beim Schach-Ticker.
rit